Makuladegeneration: Symptome, Ursache & Therapie

Zuletzt aktualisiert am 20. Dezember 2020 von Lasikon.de

Wenn bei Erwachsenen eine Erblindung auftritt, dann ist die Degeneration der Makula in den meisten Fällen dafür verantwortlich. Dabei wird zwischen verschiedenen Arten der Makuladegeneration (AMD) unterschieden. Mehr über die AMD, die weiteren Formen, deren Symptome, Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten lesen Sie hier.

Definition – die Augenkrankheit der Makula

Wenn es um Augenkrankheiten im Alter geht, dann ist nicht nur Grauer Star eine häufige Erkrankung, sondern auch die Makuladegeneration. Bei Erblindungen von Erwachsenen ist dies die häufigste Ursache, die zwar nicht verhindert, aber durch eine Makuladegeneration-Behandlung zumindest verzögert werden kann.

Erkrankt ist bei der Makuladegeneration hauptsächlich ein bestimmter Bereich der Netzhaut (Retina), nicht jedoch die gesamte Netzhaut. Dieses Areal nennt sich gelber Fleck, in medizinischen Kreisen Makula lutea. Dieser Bereich ist rundlich und etwa fünf Millimeter groß. Er liegt inmitten der Netzhaut und hebt sich optisch von der restlichen Umgebung ab, daher die Bezeichnung „gelber Fleck“.

Obwohl man von einer Erblindung bei der Makuladegeneration spricht, so erblinden die Patienten meistens nicht vollständig, da die Schädigung in der Mitte der Netzhaut auftritt und der Rand des Sichtfeldes durchaus noch wahrgenommen werden kann.

Verschiedene Arten der Makuladegeneration

Bei der Makuladegeneration wird zwischen verschiedenen Arten unterschieden, die auch in Sachen Ursachen anders zu betrachten sind. Am häufigsten kommt es zur AMD, bei der die Makuladegeneration altersbedingt ist. In seltenen Fällen tritt diese Form bei Patienten über 60 ein.

Abgesehen davon unterscheidet sich die Erkrankung der Makula in die:

  • Trockene Makuladegeneration: Wenn es sich um eine AMD am Auge handelt, ist es in circa 75 Prozent aller Fällen eine trockene Makuladegeneration. In diesem Fall werden die Abfallprodukte der Fotorezeptoren nicht ausreichend abtransportiert, was dazu führt, dass sich vorrangig Lipofuszin lagern und sich an einigen Stellen Drusen bilden. Hierdurch kommt es zu Schädigungen, bei der das Sehvermögen erst einmal nur gering beeinträchtigt wird. Die altersbedingte Makuladegeneration, bei der es sich um eine trockene AMD handelt, kann jederzeit in eine feuchte Makuladegeneration (feuchte AMD) wechseln.
  • Feuchte Makuladegeneration: In den meisten Fällen entsteht diese nach einer trockenen Makuladegeneration. Durch die Ablagerungen kommt es zur Zellen-Zerstörung, was erzeugte Lücken in den Membranen und auch unter der Netzhautschicht nach sich zieht. Bei den Patienten ist außerdem die Blutversorgung gestört, sodass die Netzhaut an den besagten Stellen nicht genügend Sauerstoff erhält. Zwar versucht der Körper in diesem Fall gegen die Symptome zu wirken, doch dadurch tritt in der Umgebung ein wenig Flüssigkeit aus, was wiederum zu einer Verstärkung der Netzhautablösung sorgt. Aus diesem Grund wird diese Art der Makuladegeneration als Feuchte AMD betitelt.

Wenn es sich um eine trockene AMD handelt, schreitet die Krankheit nur langsam voran. Bei der feuchten AMD geht es dagegen deutlich schneller, sodass dies die gefährlichere Variante der Augenerkrankung ist.

Merke: Wenn die Makuladegeneration feucht ist, treten in der Regel stärkere Symptome auf, als wenn die Makula erst weniger geschädigt ist und keine Feuchtigkeit austritt.

Symptome: Makuladegeneration trocken und Makuladegeneration feucht

Durch die Makula können Sie im wichtigen Netzhaut-Bereich überhaupt sehen – der gelbe Fleck sorgt dafür, dass Sie Objekte scharf fixieren können. Zwar ist es bei einer Schädigung dieses Bereichs dennoch möglich, den Randbereich zu erkennen, doch dies ist nur als schemenhaftes Bild zu beschreiben. Je stärker die Makuladegeneration ausgeprägt ist, umso stärker auch die Symptome.

  • Im Frühstadium: Wenn die Makuladegeneration altersbedingt stattfindet, sind zu Beginn fast gar keine Symptome zu spüren. Anfangs tritt die Erkrankung meistens nur auf einem Auge auf, oftmals später auf beiden Augen. Die ersten Symptome zeigen sich meistens beim Lesen, wenn der mittige Text etwas verschwommen ist, verzerrt wirkt oder ein grauer Schatten den Text überlagert. Spätestens beim Augenarzt, wenn regelmäßige Kontrollen vorgenommen werden, fällt die Makuladegeneration im Frühstadium oftmals auf.
  • Im weiteren Verlauf: Bei ausgeprägter Makuladegeneration verstärken sich die Symptome. Wenn der gelbe Fleck zerstört ist, nimmt die Sehschärfe rapide ab, das Kontrastempfinden nimmt ab und auch die Farbwahrnehmung ist stark gestört. Zusätzlich müssen Patienten in diesem Fall mit einer erhöhten Lichtempfindlichkeit und einer verzerrten Wahrnehmung rechnen, die auch durch eine Brille oder das vielleicht noch gesunde Auge nicht ausgeglichen werden können.

Um herauszufinden ob und wie stark die AMD bei Ihnen ausgeprägt ist, fragen Sie Ihren Augenarzt nach dem sogenannten „Makuladegeneration Test“. Wenn Sie bei diesem Test beispielsweise auf eine gerade Linie blicken, stattdessen aber eine gebogene oder wellige Linie sehen, ist die Makuladegeneration schon relativ weit fortgeschritten. Beim relativ schnell durchgeführten Makuladegeneration Test kann der Arzt zuverlässig feststellen, welche Behandlungsmöglichkeiten bzw. Heilungschancen noch bestehen.

Ursachen einer AMD – vererbbar oder durch andere Faktoren?

Zwar ist bereits wissenschaftlich festgestellt, dass es im höheren Alter vermehrt zur Makuladegeneration kommt, doch warum genau, wird noch immer erforscht. Wenn es sich nicht um eine erblich bedingte Form handelt, können auch

  • Medikamente
  • Augen-Entzündungen
  • toxische Faktoren (z.B. Chloroquin)
  • Rauchen
  • Kurzsichtigkeit
  • Gendefekte

mögliche Risikofaktoren darstellen. In den meisten Fällen liegt es allerdings am Alter, daher spricht man fast immer von einer AMD am Auge. Es wird außerdem vermutet, dass auch gewisse Konstellationen der Gene das Risiko erhöhen können, zu erkranken. Dabei ist zu Beginn die AMD trocken und entwickelt sich auch in diesem Fall häufig erst zur feuchten Makuladegeneration.

In seltenen Fällen ist ein Gendefekt Auslöser für die Erkrankung. In diesem Fall treten die ersten Beschwerden schon in jungen Jahren auf, teilweise noch in der Kindheit.

Merke: In den meisten Fällen liegt es nicht an der Ernährung oder an anderen äußeren Einflüssen, sondern an einer familiären Veranlagung oder dem grundlegenden fortgeschrittenen Alter. Die Ursachen sind unter anderem auch dafür verantwortlich, ob es sich um eine feuchte AMD, eine trockene AMD oder überhaupt nicht um eine altersbedingte Makuladegeneration handelt.

Makuladegeneration-Behandlung – die passende Therapie

Bei der Therapie einer AMD muss unterschieden werden, welche Form davon im Auge präsent ist. Handelt es sich um eine feuchte oder um eine trockene Makuladegeneration? Je nach Situation wird der Verlauf der Behandlung individuell angepasst.

Negativ: Eine vollständige Heilung ist bei der Makuladegeneration nicht möglich. Die Verstärkung der Krankheit lässt sich daher trotz einer modernen Makuladegeneration-Therapie nicht aufhalten, lediglich verzögern.

Behandlung der trockenen Makuladegeneration

Bei der trockenen Makuladegeneration wird vorrangig mit Substanzen gearbeitet, damit die retinalen Pigmentepithels in der Makula nicht weiter beschädigt werden. Hier kommen vor allem

  • Zinkoxid
  • Kupferoxid
  • und Antioxidantien (Vitamine, beispielsweise C und E, teilweise auch Beta-Carotin)

zum Einsatz. Neuere Studien zur trockenen AMD sollen auch Vitamin B6, Vitamin B12 sowie Folsäure mit positiven Auswirkungen auf den Verlauf der Makuladegeneration-Therapie in Verbindung bringen.

Behandlung der feuchten Makuladegeneration

Da die feuchte AMD sehr schnell durch die Gefäßneubildungen voranschreitet, wird bei dieser Behandlung versucht, die Gefäße für eine Verbesserung der Sehschärfe zu zerstören.

Teilweise lassen sich Patienten bei einer feuchten AMD lasern, wenn die Gefäße nicht direkt in der Makula liegen. Neben der Laserbehandlung wird auch gelegentlich auf eine fotodynamische Therapie gesetzt, bei der ein nicht giftiger Farbstoff in die Vene am Arm gespritzt wird. Auf diese Weise können die Gefäße gezielt zerstört, das umliegende Gewebe aber weiterhin geschützt werden.

Ebenfalls möglich ist die Gabe von Medikamenten: Einige dieser Medikamente (beispielsweise Ranibizumab oder Pegaptanib) enthalten Antikörper, die das Bilden neuer Gefäße beeinträchtigen. Die Substanz wird dabei direkt in den Augen-Glaskörper gespritzt, weshalb eine Laseroperation, Akupunktur oder auch Homöopathie von vielen Patienten als deutlich angenehmer empfunden wird.

Fazit zur Makuladegeneration

Ob Laser, Medikamente oder eine andere Therapie-Form – Fakt ist, dass keine dieser Methoden eine vollständige Wirksamkeit aufweisen, da sich die Krankheit zwar eindämmen und verlangsamen lässt, nicht aber komplett heilen. Zwar gibt es vereinzelt Fälle, in denen nach der Therapie ein Leben lang keine weiteren Symptome mehr auftreten und es bei der Krankheit quasi zu einem Stillstand kommt, doch in den meisten Fällen treten nach Tagen, Wochen, Monaten oder Jahren weitere Beschwerden auf.

Etwa bei 15 Prozent der trockenen Makuladegenerationen entwickelt sich die Erkrankung in eine feuchte Makuladegeneration, was einen plötzlichen Sehverlust durchaus ermöglicht.

Da eine vollständige Heilung nicht möglich ist, sollten Patienten stattdessen versuchen, den Verlauf der Augenkrankheit durch die Vermeidung von Übergewicht und Bluthochdruck zu verlangsamen. Raucher sind zudem besonders gefährdet, daher ist vor allem im Alter das Aufhören mit dem Rauchen sehr sinnvoll.

FAQ – Häufige Fragen zu Makuladegeneration

Bei der Behandlung ist entscheidend, ob es sich um eine trockene oder feuchte Makuladegeneration handelt. Eine vollständige Heilung gibt es nicht. Behandlung bei trockener Makuladegeneration:
  • Kupferoxid
  • Zinkoxid
  • Antioxidantien (Vitamin B6, B12, C, E, Folsäure und Beta-Carotin)
Behandlung bei feuchter Makuladegeneration:
  • fotodynamische Therapie
  • Laserbehandlung
  • Medikamente (Ranibizumab, Pegaptanib, Bevacizumab und Aflibercept)
  • Homöopathie
  • Akupunktur
Die meisten Produkte enthalten eine Mischung aus Vitamin C, Vitamin E und Betacarotin. Hinzu kommen die, die Spurenelemente Kupfer und Zink enthalten. Teilweise befinden sich in den Supplementen weitere Bestandteile wie Ginkgo biloba, Omega-3-Fettsäuren, Lutein und Zeaxanthin. Nahrungsergänzungsmittel sollen einer trockenen Makuladegeneration vorbeugen. Einen wissenschaftlichen Beweis für deren Wirksamkeit gibt es nicht.

Kommentare und Erfahrungen

  1. Linse am 3. Dezember 2017

    Trotz halbjährlicher Kontrolluntersuchungen wegen Diabetes Typ2 war 4 Monate nach der letzten Kontrolle plötzlich eine feuchte AMD da, kann eine AMD so schnell kommen. ??

  2. Pat am 14. Oktober 2018

    Ich habe die trockene AMD Form. Jetzt habe ich schon seit ca 8 Wochen stark brennende und müde Augen die ich ständig reiben muss. Gleichzeitig habe ich das Gefühl, dass meine Sehstärke immer schlechter wird. Wer kann mir sagen ob solche Symptome beim Wechsel zur feuchten AMD sein können.

  3. Patricia am 1. März 2019

    Vor 1,5 Jahren würde bei mir AMD diagnostiziert. Gibt es Erfahrungswerte wie schnell sich die trockene Form verschlechtert. Meine Sehstärke hat sich in dieser Zeit von links 80 auf jetzt50 und rechts 120 auf jetzt 80 verändert.

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