Bindehautentzündung (Konjunktivitis): Symptome, Behandlung und Dauer

Zuletzt aktualisiert am 20. Dezember 2020 von Lasikon.de

Bindehautentzündung: Therapie und Behandlung bei Allergie und anderen UrsachenWenn die Augen gerötet, gereizt oder verklebt sind und stark tränen, handelt es sich in vielen Fällen um eine Bindehautentzündung, die auch als Konjunktivitis bekannt ist. Die Entzündung der Bindehaut ist beim Baby und Kleinkind besonders häufig verbreitet, oft durch Viren ausgelöst (Konjunktivitis epidemica). Doch was tun gegen entzündete Bindehaut der Augen? Augentropfen helfen, zur langfristigen Behandlung müssen Sie aber auch die Ursachen kennen…

Definition und Arten der Bindehautentzündung

Medizinisch spricht man bei einer Entzündung der Bindehaut von der Konjunktivitis (alternative Schreibweise: Conjunctivitis). Sie gehört zu den häufigsten Augenkrankheiten. Die Ursachen sind dabei ganz verschieden, sodass die Erkrankung verschiedene begriffliche Abwandlungen besitzt. Wenn sich neben der Bindehaut auch die Hornhaut entzündet, spricht der Mediziner von einer Keratokonjunktivitis (Keratitis = Hornhautentzündung). Häufig treten folgende Formen der Augenentzündung auf:

  • Konjunktivitis epidemica: Bei dieser Form handelt es sich um eine Bindehautentzündung, die durch Viren verursacht wird und daher ansteckend ist. Ähnlich wie Herpes wird auch diese Entzündung durch Kontakt übertragen. Wenn beispielsweise eine Bindehautentzündung beim Kleinkind vorliegt, es reibt sich in den Augen und Sie berühren die Hand danach, reiben sich ebenfalls in den Augen, so kann es sein, dass sich die Konjunktivitis epidemica mit dem Virus an Sie überträgt. Die infektiöse Bindehautentzündung durch Adenoviren hat bei Kindern im Kindergartenalter eine hohe Ansteckungsrate. Eine Impfung gegen diese Adenoviren gibt es derzeit nicht. Ist auch die Hornhaut betroffen, spricht man von der Keratokonjunktivitis epidemica (KCE).
  • Konjunktivitis sicca: Bei dieser trockenen Konjunktivitis sind vor allem die Symptome sehr ausschlaggebend, da es bei der Variante Konjunktivitis sicca zu einer fehlerhaften Tränensekretion kommt. Diese Form tritt als Bindehautentzündung beim Baby eher selten auf, jedoch öfter bei erwachsenen Frauen und älteren Personen. Die Sicca-Variante der Bindehautentzündung ist nicht ansteckend. Bei gleichzeitiger Entzündung der Hornhaut, wird von der Keratokonjunktivitis sicca (KCS) gesprochen, auch als sogenanntes Trockenes Auge bekannt.
  • Konjunktivitis vernalis: Etwas seltener ist diese Form der Krankheit, bei der es sich um eine allergische Bindehautentzündung handelt. Häufig tritt diese Allergie-Variante der Bindehautentzündung beim Kind und Jugendlichen auf, Untersuchungen zufolge am häufigsten bei Jungen zwischen fünf und 15 Jahren. Ansteckend ist auch die Konjunktivitis vernalis nicht. Wenn die Allergie auch zur Entzündung der Hornhaut führt, nennt man die Krankheit Keratokonjunktivis vernalis, auch als Frühjahrsbindehautentzündung bekannt, weil im Frühling viele Allergene, wie etwa Pollen, besonders starke Beschwerden auslösen.

Es gibt also virale, ansteckende Formen der Bindehautentzündung und Varianten, bei denen keine Ansteckung zu befürchten ist. Fakt ist außerdem, dass nicht nur Viren eine Konjunktivitis auslösen können, sondern auch Bakterien – auch die bakteriell ausgelöste Bindehautenzündung ist ansteckend.

Bei wem tritt die Entzündung der Bindehaut häufig auf?

Je nachdem, um welche Art der Bindehautentzündung es sich handelt, tritt sie auch bei unterschiedlichen Personengruppen häufiger auf. Am häufigsten tritt die Bindehautentzündung beim Baby auf, wenn es sich um die Viren-Form der Erkrankung handelt. Dies kann allerdings natürlich nicht nur bei Säuglingen der Fall sein, sondern auch beim Kind (beispielsweise durch andere Kinder als Überträger im Kindergarten) oder bei Erwachsenen. Die Konjunktivitis beim Kind ist in den meisten Fällen die ansteckende Variante. Für betroffene Eltern ist daher nicht nur die Frage „was hilft?“ von großer Bedeutung, sondern auch „wie lange ansteckend?“ – gerade wenn die Kinder bereits den Kindergarten besuchen.

Das Sicca-Syndrom gehört zu den Formen, bei der die Bindehautentzündung beim Kind seltener auftritt – stattdessen sind häufig ältere Menschen und Frauen betroffen (oft auch in der Schwangerschaft).

Wichtig: Selbst Tiere bleiben von dem Krankheitsbild nicht verschont – so kann eine Bindehautentzündung beim Hund, bei der Katze, beim Pferd und bei anderen Tieren auftreten. Wenn die Bindehautentzündung bei Tieren (z.B. bei Katzen oder Hunden) auftritt, sollten Sie in jedem Fall einen Tierarzt aufsuchen (am besten schon bei den ersten Symptomen der gereizten Augen).

Symptome – erste Anzeichen einer Bindehautentzündung

Unabhängig der Ursachen bzw. der Variante (ob mit oder ohne Ansteckung, allergisch bedingt etc.), ist bei einer Bindehautentzündung stets ein

  • rotes
  • und tränendes

Auge vorherrschend. Oft kombinieren sich diese Symptome der Entzündungen mit weiteren starken Leiden wie:

  • Augenjucken
  • geschwollene Augenlider
  • verklebte Augenwinkel
  • abgesondertes Sekret (z.B. Eiter)
  • Fieber (Gefühl einer Erkältung)

Doch was tun, wenn eines der Symptome bei Ihnen oder Ihrem Kind auftritt? Ist die Erkrankung ansteckend oder handelt es sich um eine allergische Konjunktivitis. Wichtig ist, dass Sie bei einem der Anzeichen einer Entzündung nicht lange zögern und zum Arzt oder Augenarzt gehen, damit dieser klären kann, um welche Form der Bindehautentzündung es sich handelt und welche Ursachen der Krankheit zugrunde liegen.

So wissen Sie auch, welche Inkubationszeit zu beachten ist, ob eine Ansteckung möglich ist, ob die Entzündungen noch eitrig werden und was sonst für Sie zu beachten ist. Unabhängig davon, ob die Bindehautentzündung ansteckend ist, brauchen Patienten in erster Linie eine schnelle Behandlung der Augen. Im nachfolgenden Abschnitt erfahren Sie daher mehr über die Behandlungsmöglichkeiten.

Die Konjunktivitis-Behandlung – Dauer und Mittel (Hausmittel Hinweis)

Wenn Sie beim Augenarzt haben feststellen lassen, um welche Form der Bindehautentzündung es sich in Ihrem Fall (oder bei Ihrem Kind) handelt, so kann geklärt werden, welche Behandlung wie lange sinnvoll für Sie wäre.

Im folgenden Video erhalten Sie wertvolle Tipps und Hilfe für den Kampf gegen Bindehautentzündung:

Wichtig: Versuchen Sie nicht, das Problem alleine zu lösen. Zwar gibt es in der Apotheke Augentropfen, Salbe und eine Vielzahl an Medikamenten gegen Entzündungen der Augen zu kaufen, doch was wirklich hilft und sinnvoll ist, entscheidet im Bestfall immer Ihr Arzt. Eine Schnelldiagnose durch den/die Apotheker(in) ist nicht ratsam und kann eine erfolgreiche Behandlung in die Länge ziehen.

Bei der Konjunktivitis-Behandlung stellt sich je nach Art und Schwere heraus, dass nicht immer ein Medikament nötig ist, um die Entzündung in den Griff zu bekommen. Teilweise werden Globuli oder Hausmittel (z.B. Schwarzer Tee oder Kamille-Lösungen) empfohlen oder zusätzlich zur Behandlung mit einem Medikament geraten. Wichtig bei Hausmitteln ist, dass Sie auch diese mit einem Arzt besprechen, da es beispielsweise beim Spülen mit Tee dazu kommen kann, dass Keime verschleppt werden, die zu erneuten Allergien oder Reizungen sorgen.

Bezüglich der Behandlungsdauer müssen Sie sich mit Ihrem Arzt besprechen, da er entscheiden kann, wie lange Medikamente eingenommen werden müssen. Meistens werden

  • Salben
  • oder Tropfen

verschrieben, in denen häufig ein Antibiotikum enthalten ist. Bei einer allergischen Reaktion werden dagegen meistens Antihistaminika verschrieben (wobei auch der Kontakt zum Auslöser vermieden werden sollte). Rezeptfreie Antihistamin-Tabletten mit den Wirkstoffen Loratadin oder Cetirizin sowie Augentropfen gegen Allergien können zusätzlich helfen, allergische Beschwerden unter Kontrolle zu halten.

Je nachdem, um welche Art der Bindehautentzündung es sich handelt, ist die Vorgehensweise beim Arzt unterschiedlich. Wenn eine Allergie vermutet wird, schaffen Allergie-Tests beim Allergologen Abhilfe, um den Auslöser zu finden. Wenn es sich dagegen um die einfache Form der Bindehautentzündung (Konjunktivitis simplex acuta) handelt, dann heilt diese relativ schnell ab – sehr oft sogar ohne Medikamente.

Die Bindehautentzündung geht nicht weg? Wenn Sie bereits beim Augenarzt waren, doch die Symptome bleiben bestehen, so sollten Sie klären, ob nicht unter Umständen ein anderes Krankheitsbild für die Beschwerden verantwortlich ist, da bei tränenden und geröteten Augen nicht immer eine Bindehautentzündung das Problem verursacht.

Klären Sie mit Ihrem behandelnden Arzt auch, ob Sie trotz der Medikamente oder Entzündung arbeiten gehen können – je nach Job-Situation ist dies weniger empfohlen, wenn Sie beispielsweise Geräte oder Fahrzeuge bedienen oder lange vor dem Bildschirm sitzen müssten. PC-Arbeit und Tätigkeiten, bei denen die Augen stark beansprucht werden, sind für eine schnelle Heilung zu vermeiden.

FAQ – Häufige Fragen zur Bindehautentzündung

Ärzte unterscheiden verschiedene Formen der Bindehautentzündung (Konjunktivitis). Abhängig von der Therapie variiert die Behandlungsdauer. Die Entzündung dauert durchschnittlich bis zu zwei Wochen. Sind Viren ursächlich, hält sie sieben bis 14 Tage an. Bakterielle Infektionen kurieren Sie in zehn bis 14 Tagen aus. Eine chronische Bindehautentzündung besteht bei mehr als vierwöchiger Dauer der Erkrankung.
Die Behandlung richtet sich nach der Ursache der Bindehautentzündung (Konjunktivitis):
  • Bakterien: Salben und Tropfen mit Antibiotikum
  • Viren: Konjunktivitis heilt selbstständig aus
  • Herpesviren: antivirale Medikamente (Aciclovir)
  • Allergie: Antihistaminika (Loratadin, Cetirizin), Augentropfen gegen die Allergie
  • trockenes Auge: künstliche Tränen
  • Reizstoffe und Medikamente: Vermeiden der Ursachen (Allergietest)
Liegen virale oder bakterielle Ursachen vor, ist eine Bindehautentzündung hochansteckend. Sie sind bis zum vollständigen Abklingen der Konjunktivitis infektiös. Die Heilung dauert im Schnitt zwischen ein und zwei Wochen. Bei einer Behandlung der bakteriellen Konjunktivitis sind Sie nach zwei bis drei Tagen nicht mehr ansteckend.

Kommentare und Erfahrungen

  1. Dylan am 9. Oktober 2020

    Hallo Lasikon,

    ich habe wahrscheinlich von einer Corona Maske Bindehautentzündung bekommen muss ich zum Arzt?

  2. Lasikon.de am 10. Oktober 2020

    Hallo Dylan,

    eine unsaubere Maske, kontaminiert mit Viren oder Bakterien kann tatsächlich eine Bindehautentzündung auslösen. Falls es bereits mehrere Tage dauert, solltest Du einen Arzt aufsuchen.

    Viele Grüße
    Lasikon Redaktion

  3. Dylan am 12. Oktober 2020

    Danke mache ich dann!

  4. Lukas Be am 4. Januar 2021

    Hallo Lasikon im SOmmer hatte ich Konjunktivitis leider ist es aber nicht selbstständig ausgeheilt. Ich musste zum Arzt aber die Infos in euren Arikel sind gut

  5. Lasikon.de am 12. Januar 2021

    Hallo Lukas,

    eine Bindehautentzündung kann tatsächlich hartnäckig sein.
    Danke für die lobenden Worte. Bleiben Sie gesund!

    Viele Grüße
    Lasikon Redaktion

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