Lidrandentzündung (Blepharitis): Ursachen, Symptome, Therapie und Hausmittel

Zuletzt aktualisiert am 21. Februar 2021 von Lasikon.de

Lidrandentzündung: Ursachen und Behandlung bei Entzündungen der AugenliderWas ist eine Lidrandentzündung?

Bei einer Lidrandentzündung handelt es sich um eine Entzündung der Augenlider, die auch als Blepharitis bezeichnet wird. Die Bezeichnung Lidrandentzündung oder Blepharitis ist jedoch ungenau, da eine Lidrandentzündung zeitgleich mit anderen Augenkrankheiten auftreten kann, wie etwa einer Bindehautentzündung, die auch als Konjunktivitis bekannt ist. Mediziner sprechen dann von einer Blepharokonjunktivitis. Auch ist die Bezeichnung Blepharitis nur als Oberbegriff für diverse Erscheinungsformen der Krankheit zu verstehen. Lassen sich die Ursachen oder Orte an denen eine Blepharitis in Erscheinung tritt eindeutig ausmachen, so werden die Diagnosebezeichnungen wesentlich spezifischer.

Sind beispielsweise lediglich die Meibomschen Drüsen von einer Entzündung betroffen, so ist von einer Meibomitis die Rede. Sind hingegen lediglich die Lidwinkel des Augenlids entzündet, so spricht der Augenarzt von einer Blepharitis angularis. Darüber hinaus existieren weitere Ausprägungen, wie das Hordoleum, besser bekannt als Gerstenkorn, oder die Entstehung durch einen Staphylokokkeninfekt der Zeis-Drüsen. Je nach Art der Lidrandentzündung ist nicht immer zwingend der Besuch eines Facharztes für Augenheilkunde nötig, wenngleich so eine erfolgreiche Behandlung beschleunigt wird. Erst, wenn typische Hausmittel und die Einhaltung von Hygienevorschriften nicht ausreichen, ist ein Besuch beim Arzt unumgänglich.

Weiterhin werden verschiedene Formen unterschieden:

  • eine schuppende Lidrandentzündung, auch Blepharitis squamosa genannt,
  • eine infektiöse Lidentzündung,
  • eine allergische Lidentzündung,
  • und eine Okuläre Rosazea, die auch Ophthalmalorosazea bezeichnet wird.

Im nachfolgenden Ratgeber erfahren Sie alles Wissenswerte rund um die Blespharitis und Informationen über potentielle Hausmittel die für eine erfolgreiche Behandlung der Entzündungen am Augenlid in Frage kommen.

Die Ursachen der Lidrandentzündung sind vielfältig

Eine Lidrandentzündung kann die Folge unterschiedlicher Einflüsse sein. Eine große Rolle spielen dabei etwa äußere Einflüsse, wie eine besonders trockene Raumluft, eine hohe Feinstaubbelastung oder schlicht Zigarettenrauch. Auch andere Hauterkrankungen in der Nähe der Augen, wie etwa eine schuppende Dermatitis können ursächlich für die Entstehung einer Blepharitis sein.

Eine weitere mögliche Ursache für Entzündungen des Augenlidrandes ist die Infektion mit Bakterien, Viren oder Mikroben wie Zecken oder Läusen. Die Umgebung des Augenlids ist sehr feucht und bietet somit ein optimales Milieu für die Vermehrung. Ob es sich um eine infektiös bedingte Blepharitis handelt, kann ein Augenarzt mit Hilfe eines Abstriches herausfinden. Weiterhin kann eine Lidrandentzündung durch allergische Reaktionen oder chemische Stoffe verursacht werden. Beispielsweise führt die übermäßige Nutzung von Kosmetika, Salben oder Reinigungsmitteln häufig zunächst zu Hautreizungen und minimalen Verletzungen, die dann in eine Entzündung des Lidrandes übergehen können.

Eine andere Ursache für die Lidrandentzündung ist das Vorhandensein einer okulären Rosazea. Dabei handelt es sich um eine häufige Hautkrankheit, die meist chronisch verläuft, bei vielen Patienten aber meist beschwerdefrei bleibt. Typisch für die Rosazea sind rote, schuppende Hautstellen im T-Bereich des Gesichts.

Entzündung nach Wimpernverlängerung – was tun?

Zu den häufigsten Ursachen der Blepharitis bei jungen Frauen und Teenagern gehört mangelnde Wimpern-Hygiene nach einer kosmetischen Wimpernverlängerung. Bei solchen Lash Extensions werden häufig Öle und Kleber verwendet, die die Haarfollikel der Wimpern verstopfen und das Wachstum der Wimpern schwächen. Werden die Wimpern nach einer künstlichen Verlängerung nicht regelmäßig gereinigt, können sich zudem Keime festsetzen und vermehren.

Eine weitere Ursache kann die unprofessionelle Entfernung der falschen Wimpern darstellen. Sowohl das Ankleben von Kunstwimpern, als auch ihre Entfernung sollte daher von gut ausgebildeten und erfahrenen Kosmetikerinnen unter hygienischen Bedingungen durchgeführt werden. Blepharitis nach Wimpernverlängerungen, die unsauber durchgeführt wurden, haben in den letzten Jahren zugenommen, da immer mehr Menschen dem Trend der schnellen Verlängerung bzw. Verdichtung der Wimpern durch Kunsthaare folgen.

Geschwollene und entzündete Augenlider nach einer Wimpernverlängerung können folgende Ursachen haben:

  • Unsachgemäße Behandlung der Wimpern durch Laien ohne Ausbildung,
  • unhygienische Arbeitsbedingungen, Verbreitung von Keimen über Arbeitsgeräte und Instrumente,
  • minderwertige, billige Wimpernkleber, Wimpernseren und andere Kosmetika mit bedenklichen Inhalten, die Rötungen und Reizungen hervorrufen,
  • Einwirkung von Pflegeölen über Nacht, wie etwa Rizinusöl oder Klettenwurzelöl (maximal für eine Stunde aufgetragen und dann entfernen),
  • allergische Reaktionen auf Naturhaarwimpern, wie etwa Nerzwimpern,
  • mangelnde oder falsche Reinigung der Lidränder.

In besonders schweren Fällen der Augenlidentzündung nach einer Wimpernverlängerung wurde beobachtet, dass es zu einem Ausfall der Wimpern kommt. Die Wimpern wachsen erst nach dem Abklingen der Entzündung wieder nach. Das natürliche Wimpernwachstum lässt sich beschleunigen, wenn diese Tipps auf wimpernverlaengerung.org beachtet werden.

Sobald sich stark gereizte, gerötete und angeschwollene Augen nach Wimpern Extensions bemerkbar machen, sollte das Augenlid gekühlt werden. Hierzu eignet sich ein Teelöffel aus dem Tiefkühlfach. Direkter Kontakt zum eiskalten Löffel oder sogar zu Eiswürfeln sollte jedoch vermieden werden. Der Löffel sollte mit einem dünnen und sauberen Baumwolltuch umwickelt sein, bevor er auf das Auge gedrückt wird. Sollte die Schwellung nach spätestens 24 Stunden nicht deutlich abklingen und das Auge sich beruhigt haben, ist der Gang zum Facharzt für Augenheilkunde dringend anzuraten. Dieser kann eine Infektion schnell feststellen und entsprechende Salben und – falls nötig – auch Antibiotika verschreiben.

Häufige Symptome der Blepharitis

Für eine Blepharitis sind zahlreiche Symptome typisch. Diese können, müssen aber nicht zwingend auftreten. Ein deutlicher Hinweis auf eine Lidrandentzündung ist das Symptom verklebter Augenlider und Wimpern, welches sich besonders morgens nach dem Aufstehen zeigt. Bedingt durch die Entzündung, kann das betroffene Augenlid anschwellen und erröten. Auch starker Juckreiz oder ein als unangenehm empfundenes Brennen ist als typisches Symptom bekannt. Schwellungen, Rötungen und Juckreiz können sich gegenseitig verstärken, sodass es mitunter zu einem starken Fremdkörpergefühl im Auge kommt.

Meist entwickelt sich eine Blepharitis langsam, sodass manche Symptome bereits frühzeitig bemerkt werden können. Es besteht die Möglichkeit, der Ausbreitung der Erkrankung mit diversen Hausmitteln entgegenzuwirken, wenngleich dies nicht immer zum Erfolg führt. Betroffene sollten also die Symptome aufmerksam beobachten und zumindest den Besuch eines Facharztes für Augenheilkunde in Betracht ziehen, wenn sich diese nicht bessern.

Hausmittel gegen Lidrandentzündung oder Arztbesuch?

Eine Lidrandentzündung bedarf nicht zwingend einer medizinischen Behandlung durch einen Arzt. Generell gilt hier die Empfehlung, dass ein Arzt dann aufzusuchen ist, wenn die Symptome nach wenigen Tagen nicht abklingen oder gar verstärken. Davor kann mit geeigneten Hausmitteln versucht werden, der Lidrandentzündung selbst Herr zu werden. Folgende Lidrandentzündung Hausmittel sind empfehlenswert:

  • Warme Umschläge: Bei der Blepharitis sind die Talgdrüsen der Augenlider mit einem öligen Sekret verstopft. Mit Hilfe von warmen Umschlägen oder Kompressen kann versucht werden, dieses zu verflüssigen und dessen Ablauf zu erleichtern
  • Reinigung der Lidränder: Die oft verkrusteten und verstopften Augenlidränder sollten regelmäßig gereinigt werden. Auf Reinigungslösungen aus dem Drogeriemarkt sollte aber verzichtet werden. Gleiches gilt für diverse Kosmetika. Ideal ist es, die Verkrustungen mit Hilfe von warmem Wasser oder einem in Olivenöl getränkten Wattepad vorsichtig zu entfernen.
  • Massage: Mit Vorsicht zu genießen, aber dennoch erfolgsversprechend ist das Durchführen einer Lidrandmassage. Dabei wird mit geringem Druck in Richtung der Wimpern massiert, um so das Sekret aus den Drüsen zu pressen. Übermäßige Massagen oder fehlerhaftes Vorgehen können die Symptome jedoch verschlimmern.

Generell gilt auch die Empfehlung, dass vor einer Eigenbehandlung die Hände gewaschen oder desinfiziert werden. Führen die Hausmittel nicht zum Erfolg, so ist ein Arzt aufzusuchen.

Diagnose und Therapiedauer

Bessern sich die Symptome nach Behandlung mit Hausmitteln nicht, so ist der Besuch beim Augenarzt unumgänglich. Dieser kann dann feststellen, um welche Art von Lidrandentzündung es sich handelt und eine angemessene und wirksame Therapie einleiten. Sind Bakterien oder Viren für die Entzündung verantwortlich, so kommen meist Salben oder Augentropfen mit Antibiotika oder Virustatika zum Einsatz. Bei einer allergisch bedingten Lidrandentzündung kann zunächst eine Behandlung mit Kortison erfolgen. Um ein erneutes Auftreten der Blepharitis zu verhindern, sollte darüber hinaus ein Allergietest durchgeführt werden, um herauszufinden, welche Dinge die allergische Reaktion verursachen. Anschließend muss der Kontakt mit Allergenen vermieden werden und die Allergie dauerhaft behandelt werden, beispielsweise durch langfristige Hyposensibilisierung.

Sind andere Erkrankungen für die Lidrandentzündung verantwortlich, so stehen weitere geeignete Therapien zur Behandlung dieser Erkrankungen zur Verfügung. Die Dauer einer Lidrandentzündung ist unterschiedlich und liegt je nach Patient, Behandlungsintensität und Ausprägung bei etwa fünf bis 14 Tagen.

FAQ – Häufige Fragen zur Lidrandentzündung

Die Dauer der Lidrandentzündung (Blepharitis) hängt von Behandlungsintensität, Ausprägung und der aktiven Behandlung ab. Die akute Lidrandentzündung durch Viren und Bakterien dauert fünf Tage bis zu zwei Wochen. Ein chronischer Verlauf zieht sich über mehrere Wochen bis Jahre hin. Sie entsteht, wenn keine Therapie der Erkrankung erfolgt.



Lidrandentzündung (Blepharitis): Ursachen, Symptome, Therapie und Hausmittel




Kommentare und Erfahrungen

  1. Fr Miller am 11. April 2020

    Hallo Lasikon,

    eine vorsichtige Massage ist auch ein Hausmittel gegen Lidrandentzündung. Das hat mir damals auf jeden Fall geholfen bei einer Lidrandentzündung in Kombination mit den warmen Umschlägen die ihr erwähnt habt.

    Grüße aus Langenneufnach

  2. Lasikon.de am 14. April 2020

    Hallo Frau Miller,

    vielen Dank für Ihre Ergänzung. Tatsächlich kann eine sehr behutsame Massage ein Hausmittel gegen Lidrandentzündung sein. Wir haben die Massage in die Liste der Hausmittel gegen Lidrandentzündung aufgenommen.

    Viele Grüße
    Lasikon Redaktion

  3. Adriana am 22. August 2020

    Ich habe seit ca einer Woche die Symptome einer Litrandentzündung und es wird nicht wirklich besser. Sollte ich einen arzt auf suchen?

  4. Lasikon.de am 22. August 2020

    Hallo Adriana,

    ja in diesem Fall raten wir Ihnen dazu, einen Arzt aufzusuchen und sich untersuchen zu lassen.
    Wir wünschen Ihnen eine Gute Besserung und eine schnelle Genesung.

    Viele Grüße
    Lasikon Team

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