Hornhautentzündung Auge (Keratitis): Symptome und Dauer

Zuletzt aktualisiert am 20. Dezember 2020 von Lasikon.de

Hornhautentzündung: Wie lange dauert die Entzündung? Ansteckend oder vererbbar?Die Hornhautentzündung im Überblick: Ursachen, Symptome, Therapie und Behandlung der Keratitis

Medizinisch korrekt wird eine Hornhautentzündung als Keratitis bezeichnet. Keratitis entstammt dem griechischen Wort „Keratos“, welches so viel bedeutet wie Hornhaut (Cornea). Bei der Hornhaut handelt es sich um den vorderen Teil des menschlichen Auges, welches von Tränenflüssigkeit benetzt ist und eine wichtige Rolle bei der Lichtbrechung spielt. Erst durch eine gesunde Hornhaut ist scharfes Sehen möglich, sodass Erkrankungen der Hornhaut erhebliche Folgen für die Sehfähigkeit haben können. Eine dieser Erkrankungen ist die Hornhautentzündung (Keratitis).

Die Erscheinungsformen der Hornhautentzündung sind vielfältig, ebenso wie Folge- und Begleiterkrankungen. Auch kann eine Keratitis die Folge einer anderen unbehandelten Augenerkrankung sein (siehe Übersicht der häufigsten Augenkrankheiten). Aus diesem Grund lässt sich eine Keratitis auch nicht nach einem Patentrezept behandeln. Typische Hausmittel, wie wärmende Umschläge können die Beschwerden die durch eine Hornhautentzündung auftreten zwar abmildern, der Besuch eines Facharztes ist jedoch dringend angeraten. Zwar ist die Hornhautentzündung gut behandelbar, aufgrund der zahlreichen möglichen Ursachen und Begleiterkrankungen ist eine individuell abgestimmte medizinische Behandlung unerlässlich.

Typische Symptome einer Hornhautentzündung

Die Symptome einer Keratitis sind vielfältig. Nicht selten litten betroffene Patienten bereits zuvor unter einer Bindehautentzündung (Konjunktivitis), die die Entwicklung der Hornhautentzündung begünstigte. Grundsätzlich lassen sich verschiedenartige Symptome einer Keratitis unterscheiden. So sind sowohl Symptome bekannt, die zunächst nicht mit Beeinträchtigungen einhergehen, als auch solche, die die Patienten im Alltag einschränken. Typische Symptome, die als unangenehm wahrgenommen werden und ein Indiz für das Vorhandensein einer Hornhautentzündung sein können, sind:

  • starke Schmerzen im Augenbereich
  • starke Rötungen und Reizungen
  • das Gefühl eines Fremdkörpers im Auge
  • eine verminderte Schärfe beim Sehen im Allgemeinen.

Darüber hinaus kann eine Keratitis zu einer sogenannten Photophobie führen. Helles Licht wird dann beispielsweise in vielen Situationen als unangenehm empfunden. Weitere Symptome einer Hornhautentzündung, die nicht zwingend mit Beschwerden verbunden werden, sind:

  • Gefäßeinsprossungen (geplatzte Äderchen)
  • Ödeme auf der Bindehaut (sogenannte Chemosen)
  • Gefäßneubildungen und Geschwülste auf der Hornhaut

Auch kommt es in Verbindung mit einer Hornhautentzündung häufig gleichzeitig zu einer Entzündung der Regenbogenhaut, der sogenannten Uveitis, welche mit ähnlichen Symptomen verbunden ist.

Eine eindeutige Diagnose anhand der typischen Symptomatik ist für den Laien nicht möglich, da andere Erkrankungen des Auges mit ähnlichen Symptomen verbunden sind. Insbesondere die Abgrenzung zwischen Bindehautentzündung und Hornhautentzündung ist nur durch einen Arzt verlässlich möglich. Während eine Entzündung der Bindehaut aber meist mit einer erhöhten Sekretion des Auges verbunden ist, ist dies bei einer Hornhautentzündung nicht der Fall. Hierbei handelt es sich also um ein mögliches Indiz, welches beim Besuch eines Arztes genannt werden kann, um so die Diagnoseerstellung zu erleichtern.

Ursachen der Hornhautentzündung

Als Ursachen einer Hornhautentzündung kommen diverse Dinge in Frage, weshalb die Frage nach den konkreten Ursachen eine Keratitis nicht pauschal beantwortet werden kann. Auch lassen sich die Ursachen nicht immer eindeutig ausmachen, insbesondere dann, wenn keine besonderen Vorkommnisse dokumentiert wurden. Sind potentielle Ursachen jedoch bekannt, so lassen sich zukünftig Vorkehrungen treffen, die einer erneuten Erkrankung vorbeugen. Je nach Ursache kann eine Keratitis ansteckend sein, sodass gegebenenfalls entsprechende Schutzmaßnahmen zu treffen sind.

Häufig entsteht eine Keratitis durch äußere Einwirkungen. Werden etwa Sicherheitsvorkehrungen im Umgang mit chemischen Stoffen, insbesondere Laugen oder Säuren, nicht eingehalten, so kann eine Keratitis die Folge sein. Während im gewerblichen Bereich meist Vorschriften zum Schutz der Gesundheit zu berücksichtigen sind, kommen diese beim privaten Umgang mit derartigen Stoffen (beispielsweise in Reinigungs- oder Düngemitteln) nur unzureichend zum Einsatz. Ebenso häufig lassen sich mechanische Ursachen für eine Keratitis ausmachen. Kleinste Fremdkörper, die ins Auge gelangen und nicht entfernt werden, führen beispielsweise häufig zu einer Reizung und schließlich zu einer Entzündung der Hornhaut. Weiterhin lässt sich Strahlung als eine der Hauptursachen der Keratitis ausmachen. Übermäßiges Sonnenbaden oder im gewerblichen Bereich die Durchführung von Schweißarbeiten ohne geeignete Schutzbrillen sind hier als häufigste Ursachen anzuführen.

Die zuvor genannten Ursachen erlauben es, die Entstehung einer Keratitis zukünftig mittels geeigneter Vorsichtsmaßnahmen zu verhindern. Allerdings gibt es weitere Ursachen für diese Erkrankung, auf die Patienten keinen oder nur geringen Einfluss haben. Beispielsweise kann eine Keratitis auch durch Bakterien, Viren oder Pilze verursacht werden. In seltenen Fällen können auch andere medizinische Behandlungen, beispielsweise die Gabe von Antibiotika, als Ursache ausgemacht werden.

Auch wesentlich komplexere Ursachen für eine Hornhautentzündung sind bekannt. So kommen etwa diverse andere Erkrankungen des Auges, der Sehnerven oder Vorerkrankungen als Ursache in Frage. Ausgemacht werden können diese Ursachen meist erst in einem fortgeschrittenen Stadium, da diese den wenigsten Patienten vor einer Behandlung bekannt sind und erst im Rahmen einer Behandlung diagnostiziert werden. In seltenen Fällen kann es sich bei einer Keratitis auch um eine angeborene Erkrankung handeln, die dann aber meist mit weiteren Begleiterscheinungen einhergeht und in den ersten Lebensjahren diagnostiziert wird.

Behandlung der Hornhautentzündung

Die Behandlung der Hornhautentzündung richtet sich nach dem spezifischen Krankheitsbild und wird vom Augenarzt individuell auf den Patienten abgestimmt. Sind äußere Einwirkungen für die Entstehung verantwortlich, so gilt es neben der medikamentösen Behandlung, diese in Zukunft zu meiden. Eine Keratitis, die durch Bakterien, Pilze oder Viren verursacht wurde, wird in der Regel mit passenden Medikamenten behandelt. Antibakterielle, fungizide oder antivirale Wirkstoffe werden meist durch Augentropfen appliziert. Die Behandlung mit Steroid-Augentropfen ist umstritten, jedoch häufig auch hilfreich.

Tragen Patienten Kontaktlinsen, so gilt die Empfehlung diese mindestens für die Dauer der Behandlung zu Entfernen. Werden Kontaktlinsen verwendet, die mehrfach eingesetzt werden können, so sollten diese entsorgt werden, da trotz Desinfektionsmitteln eine Kontamination nicht ausgeschlossen werden kann. Auch Aufbewahrungsbehälter sollten daher entsorgt werden.

Die Dauer der Behandlung variiert je nach Art der Therapie und beträgt meist zwischen fünf Tagen und zwei Wochen. Bei frühzeitiger medizinischer Behandlung sind bleibende Einschränkungen selten. Die Dringlichkeit eines Arztbesuches beim Auftreten der Symptome ist also erneut zu betonen.

Hornhauttransplantation mittels DALK oder DMEK

In einzelnen Fällen kann bei Problemen mit der Hornhaut des Auges eine Operation ratsam sein. Bei einer Hornhaut OP handelt es sich häufig entweder um eine Korrektur der Hornhautverkrümmung mittels Laser oder um eine Transplantation. Bei der Hornhauttransplantation wird eine Hornhautschicht verpflanzt. Hierbei gibt es verschiedene Operationsmethoden. Zu den modernsten und erfolgreichsten Methoden der Hornhauttransplantation gehören DALK (Deep Anterior Lamellar Keratoplasty) und DMEK (Descemet Membrane Endothelial Keratoplasty).

Folgendes Video der Uniklinik Köln erklärt, wann eine Hornhauttransplantation als Therapie sinnvoll sein kann:

FAQ – Häufige Fragen zur Hornhautentzündung

Abhängig von der Ursache dauert die Hornhautentzündung wenige Tage bis zu vier Wochen. Die Behandlungszeit richtet sich nach der Form der Therapie. Beachten Sie, dass die Hornhautentzündung durch eine Infektion mit Viren, Bakterien oder Pilzen bis zu zwei Wochen ansteckend ist.

Kommentare und Erfahrungen

  1. Erik am 29. Dezember 2020

    Sehr informativ geschrieben aber die Werbung lenkt etwas ab. Geht nicht weniger?

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