Augen lasern: Langzeitfolgen im Fokus

Zuletzt aktualisiert am 4. März 2021 von Lasikon.de

Vor einer Augenlaser-Behandlung ist es wichtig, sich mit verschiedenen Fragen auseinanderzusetzen. Dabei spielt Ihre persönliche Eignung für das jeweilige Verfahren eine ausschlaggebende Rolle. Zusätzlich machen Sie sich mit den Risiken der Operation vertraut. Ein weiteres entscheidendes Kriterium, wenn Sie die Augen lasern lassen, sind Langzeitfolgen. Sie wirken sich auf Ihren Lebensstil aus. Wichtig ist die Auswahl eines versierten Augenchirurgen, der Sie intensiv über Chancen, Grenzen und Konsequenzen der Behandlung aufklärt.

Gibt es beim Augenlasern Langzeitfolgen?

Augen lasern: Langzeitfolgen im FokusWie bei jedem operativen Eingriff bestehen verschiedene Risiken bei einer Augenlaser-Operation. Einige Komplikationen zeigen sich sofort. Teilweise sind beim Augenlasern die Langzeitfolgen erst im späteren Verlauf sichtbar. Die US-amerikanische FDA (Food and Drug Administration) konstatierte, dass weniger als ein Prozent der Personen, die sich einer Lasik-Therapie unterzogen, unter langfristigen Konsequenzen leiden.

Die Anzahl der Patienten, die nach dem Augenlasern über Langzeitfolgen klagen, ist verschwindend gering. Zu den möglichen Nebenwirkungen gehören

  • trockene Augen,
  • Starbursts (Sehen von Sternen),
  • Blendung,
  • verminderte Nachtsicht und
  • Lichthöfe.

In der Regel verschwinden diese wenige Tage nach der Operation. Langfristig besteht die Möglichkeit, dass sich Augeninfektionen, eine verminderte Sehstärke, Netzhautablösungen und chronische Schmerzen zeigen.

Die Entstehung eines neuen Astigmatismus und ein verringertes Kontrastsehen sind weitere Probleme. Unter- oder Überkorrektur erfordern das erneute Tragen einer Brille. Zu den weiteren Risiken gehören Infektionen der inneren Hornhaut, die die Sicht trüben. Es ist möglich, dass sich nach einer Lasik das Hornhautflap löst oder Falten schlägt.

Das Lasern der Augen ist seit den 1980ern möglich. Der Eingriff gehört zu den an den häufigsten vorgenommenen chirurgischen Operationen weltweit. Mittlerweile unterzogen sich mehr als 35 Millionen Menschen der Behandlung. Laut Statistik gehört sie dank stetiger Weiterentwicklung zu den sichersten Verfahren. Die Wahrscheinlichkeit für eine Verschlechterung des Sehvermögens ist gering.

Die Chance, dass beim Augenlasern Langzeitfolgen auftreten, die das Lebensgefühl stark beeinträchtigen, verringert sich durch den Ausschluss von Risikofaktoren, die Nebenwirkungen und Komplikationen begünstigen.

Augen lasern Langzeitfolgen: Diese Risiken erhöhen die Wahrscheinlichkeit von Komplikationen

Es gibt eine Reihe von Faktoren, die die Entstehung schwerwiegender Folgen einer Laseroperation begünstigen:

  • zu dünne, unregelmäßig geformte Hornhaut des Auges
  • instabile Sehwerte
  • zu weite Pupillen
  • schwere Myopie mit Hornhautverkrümmung
  • fortgeschrittenes Alter
  • Erkrankungen wie: Diabetes, Immunkrankheiten, Rheuma, Schwangerschaft, degenerative Krankheiten
  • abnormale Hornhauttopografie (degenerierte, dünne Hornhäute)
  • frühere Augenoperationen.

Wichtig: Die Behandlung eignet sich nicht für Personen unter 18 Jahren, da sich diese noch im Wachstum befinden. Leiden Patienten unter einem nicht erkannten Glaukom, besteht das Risiko, das Sehvermögen nach einer LASIK zu verlieren.

Was sagen Studien zum Augenlasern über Langzeitfolgen?

Augen lasern: Langzeitfolgen im FokusDie American Academy of Ophthalmology weist darauf hin, dass in den letzten zwanzig Jahren mehr als 300 Studien zur Lasik-Chirurgie erschienen. Allein zwischen 1988 und 2008 gab es laut dem Übersichtsartikel „LASIK World Literature Review: Lebensqualität und Patientenzufriedenheit“ 309 relevante Datenbankartikel. Die Auswertung entstand im Jahr 2009 durch Kerry D. Solomon und Kollegen.

  • 19 Artikel aus den Jahren 1995 bis 2003 berücksichtigten die Lebensqualität und Zufriedenheit von 2.198 Probanden. Die Patientenzufriedenheit nach einer Lasik zur Korrektur einer Kurzsichtigkeit lag bei 95,3 Prozent, wobei sich insgesamt 1.901 Personen dieser Behandlung unterzogen. Weitsichtige ließen sich seltener operieren. Bei den 297 Probanden lag die Zufriedenstellung bei 96,3 Prozent. Beim Augenlasern sind Langzeitfolgen nicht auszuschließen. Die Behandlung überzeugt mit einer Gesamtzufriedenheit von 95,4 Prozent. Damit gehört sie zu den erfolgreichsten Verfahren der operativen Augenlaserkorrektur.
  • Eine weitere Übersichtsarbeit von Helga P. Sandoval et al. aus 2016 untersuchte Studien zur Lasik aus den Jahren 2008 bis 2015. In der Veröffentlichung „Modern laser in situ keratomileusis outcomes“ verglichen die Wissenschaftler Ergebnisse aus 97 relevanten Artikeln, die sich auf die Anwendung des operativen Verfahrens an 67.893 Augen bezogen. 9.726 Patienten wurden zu ihrer Zufriedenheit nach der Lasik befragt, wobei lediglich 1,2 Prozent eine Unzufriedenheit äußerten. Bei ihnen zeigten sich durch das Augenlasern Langzeitfolgen.
  • Eine Beobachtungsstudie aus dem Jahr 2017 bewertete visuelle Symptome vor und sechs Monate nach einer Lasik-Operation. Es kam bei weniger als einem Hundertstel der Patienten zu starken Schwierigkeiten, die ihr Leben beeinträchtigten. Dieser Wert unterstützt die zuvor genannte Aussage der FDA, dass etwa ein Prozent der Betroffenen nach dem Augenlasern an Langzeitfolgen leidet. Dazu gehören Lichthöfe, Starburst, Blendung, Doppelbilder, unzureichendes Sehvermögen und trockenes Auge. Um diese auszuklammern, gilt es, potenzielle Risiken vor der Operation weitgehend auszuschließen.
  • Die „Langzeitergebnisse der refraktiven Chirurgie während des Militärs“ von Roxana Y. Godiwalla et al. aus dem Jahr 2019 beziehen sich auf die Augen-lasern-Langzeitfolgen von Lasik und photorefraktiver Keratektomie (PRK) bei Veteranen. In der Langzeitstudie sammelten die Wissenschaftler Daten von 80 Personen, deren Laseroperation vier bis 17 Jahre entfernt lag. Dabei erhielten 15 Hundertstel eine Lasik und 85 Prozent eine PRK-Behandlung. Über die Jahre veränderten sich die Dioptrienwerte im Schnitt um maximal 0,1 Dioptrien. Das zeigt, dass die Ergebnisse nahezu konstant bleiben.

Augen lasern: Langzeitfolgen nach der Operation im Überblick

Die Wahrscheinlichkeit für auftretende Komplikationen ist sehr gering. Der überwiegende Teil der Patienten berichtete von einer deutlichen Verbesserung der Sehleistung. Hinzu kommen positive Stimmen im Hinblick auf die Verlangsamung der altersbedingten Degeneration. Große Datenmengen der vergangenen Jahre bestätigen, dass beim Augenlasern Langzeitfolgen selten auftreten.

Risiko Hinweise
Hornhautlappen Die betroffenen Personen berichten von Komplikationen im Bereich des Hornhautlappens. Bei der Operation erzeugt der Mediziner ein dünnes Hornhautflap, das er zurückklappt, um die Linse mit dem Laser abzuformen. Richtet der Arzt diesen nicht exakt aus, entsteht bei der Verwachsung eine Falte (Lappenluxation), die die Sehschärfe beeinträchtigt. Es ist möglich, diesen Fehler durch einen erneuten Eingriff zu beheben.
Hornhautausbeulung Eine seltene Komplikation ist die Hornhautausbeulung (Ektasie). Ist die Hornhaut des Auges nicht dick genug, entstehen Sehstörungen. Es zeigt sich eine Ausbeulung der hinteren Cornea. Sie tritt erst Monate oder Jahre nach der OP in Erscheinung. Im schlimmsten Fall benötigen Sie eine Hornhauttransplantation. Eine gutes Patientenscreening verhindert das Auftreten dieser Beeinträchtigung.
Grauer Star Eine Studie von Nilufer Yesilirmak et al. zum Thema „The Effect of LASIK on Timing of Cataract Surgery“ zeigte, dass eine Lasik-Behandlung das Risiko für die frühzeitige Ausbildung eines grauen Stars steigert.

Beim Augenlasern sind Langzeitfolgen nicht auszuschließen. Wichtig ist, dass Ärzte über die Risiken aufklären. Dazu gehört auch die Tatsache, dass nicht in jedem Fall eine ausreichende Korrektur möglich ist, um auf weitere Sehhilfen zu verzichten. Viele Patienten tragen trotz starker Verbesserung des Brechungsfehlers Brille oder Kontaktlinsen, um optimal zu sehen.

Hinweis: Zudem besteht die Möglichkeit, dass die Fehlsichtigkeit nach einer gewissen Zeit zurückkehrt. Hier ist eine weitere Laserbehandlung zur Korrektur möglich, sofern die Dicke der Hornhaut dafür ausreicht.

Quellen:

  1. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/19344821/
  2. https://www.healthline.com/health-news/should-lasik-eye-surgery-be-banned?c=1193724910196#The-FDA-response
  3. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/31125090/
  4. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/27531300/
  5. https://www.focusclinics.com/blog/eye-surgery-short-long-term-effects
  6. https://www.webmd.com/eye-health/news/20180727/lasik-know-the-rewards-and-the-risks
  7. https://www.health.harvard.edu/aging/are-there-limits-to-laser-refractive-surgery-after-midlife
  8. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/27163615/
  9. https://lasikcomplications.com/long_term_issues.html
  10. https://www.zeiss.com/vision-care/int/better-vision/health-prevention/laser-eye-surgery-risks-and-costs.html

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