Gebrochene Iris – Ursachen und Behandlung
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Zuletzt aktualisiert am 4. März 2021 von Lasikon.de
Die Regenbogenhaut ist ein ringförmiger Muskel, der Ihre Pupille umschließt. Sie reguliert den Lichteinfall in Ihrem Auge und ist wesentlich am Sehvorgang beteiligt. Die Iris funktioniert wie die Blende einer Kamera. Indem sie sich weitet oder verengt, verändert sich die Größe der Pupille. Ist es sehr hell, zieht sich die Regenbogenhaut zusammen, um den Augenhintergrund vor zu viel Licht zu schützen. Bei Dunkelheit dehnt sie sich aus, damit mehr Lichtstrahlen eindringen. Die Iris besitzt eine weitere Funktion. Sie verleiht Ihren Augen einen individuellen Charakter. Die Fasern Ihrer Regenbogenhaut weisen verschiedene Pigmente auf. Sie bilden Farbwerte von Blau, Grün, Grau und Braun ab. Aus der Mischung der Pigmentzellen entsteht Ihre individuelle Augenfarbe. Eine gebrochene Iris bildet sich entweder durch eine perforierende Augenverletzung oder im Zuge einer Augapfelprellung. Ein Spezialfall ist das Iriskolobom. Hierbei handelt es sich um einen erworbenen oder angeborenen Spalt in der Regenbogenhaut, der wie ein Schlüsselloch aussieht. Seltener ist eine Aniridie. Hier fehlt die Iris vollständig oder ist nur teilweise ausgebildet.
Gebrochene Iris durch Augapfelprellung
Die Iris gehört aufgrund ihrer Lage zu den Teilen Ihres Auges, die stark verletzungsgefährdet sind. Augenprellungen durch Gewalteinwirkung oder Sportverletzungen sind keine Seltenheit. Ursächlich sind spitze oder stumpfe, harte Gegenstände wie
- Airbags,
- Bälle oder
- Feuerwerkskörper.
Neben leichten Schwellungen und Schmerzen ist eine Schädigung der tieferliegenden Augenstrukturen wie eine gebrochene Iris denkbar. Wichtig ist, dass Sie nach einer schweren Verletzung sofort den Augenarzt aufsuchen oder den Notarzt verständigen, um dauerhafte Schäden zu vermeiden.
Kommt es zu einer Prellung, ist es möglich, dass der innere und äußere Rand der Regenbogenhaut einreißen. Die Verletzung geht einher mit erhöhtem Augeninnendruck, einer Linseneintrübung oder mit mechanischen Schädigungen Ihrer Regenbogenhaut.
Die Iris kann sich verziehen oder sogar abreißen: Entsteht ein Riss, erscheint dieser als Einkerbungen in Form eines Dreieckes. Im schlimmsten Fall rupturiert der Ziliarkörper. Das führt dazu, dass die Pupille den runden Rand verliert und sich zu einem „D“ verzieht.
Die Regenbogenhaut verleiht Ihrem Gesicht durch die auffallende Färbung einen individuellen Charakter. Eine gebrochene Iris verändert Ihr Erscheinungsbild. Fehlen Teile der ringförmigen Muskulatur, vergrößert sich das Sehloch, das für den Betrachter schwarz erscheint.
Gebrochene Iris durch einen Fremdkörper
Eine gebrochene Iris tritt im Zuge von perforierenden Augenverletzungen auf. Diese entstehen durch die gewaltsame Einwirkung eines Fremdkörpers. Bei diesem handelt es sich um spitze Gegenstände wie
- Klingen,
- Scherben und
- Splitter.
Neben der Schädigung des Augapfels und der Hornhaut betrifft die Verletzung weitere Strukturen, die sich in den dahinterliegenden Bereichen befinden. Dazu gehört auch die Regenbogenhaut. Ausschlaggebend für die Ausprägung sind die Eintrittsstelle und der Eintrittswinkel des Einsprengsels. Wichtig ist, dass Sie diesen nicht selbst entfernen, sondern sofort einen Augenarzt aufsuchen.
Information | Hinweise |
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Ursache | Die Perforation der Iris entsteht, wenn Sie Arbeiten ohne Schutzbrille verrichten. Herumfliegende Späne oder Splitter treffen auf den vorderen Bereich des Augapfels und beschädigen einzelne Bausteine des Sehapparates. Neben einer gebrochenen Iris treten Schwellungen, eine Druck- und Lichtempfindlichkeit sowie Schmerzen auf. Zusätzlich reduziert sich Ihr Sehvermögen. |
Symptome | Ein typisches Anzeichen einer Augenverletzung, die durch eine Perforation entsteht, ist die Verzerrung Ihrer Iris. Teilweise betrifft diese auch die Form der Pupille. Im Zuge der Verletzung flacht die vordere Augenkammer ab. Die Regenbogenhaut liegt auf der Hornhaut-Innenfläche auf. Der Augendruck sinkt. Ist die Linse ebenfalls betroffen, kann es zu einer Eintrübung kommen (Grauer Star). Aus der Wunde treten Teile der Augenstrukturen aus. |
Behandlung | Im schlimmsten Fall drohen Einblutungen und Netzhautablösungen. Bildgebende Verfahren wie Ultraschall, CT und Röntgen geben Aufschluss über die Tiefe der Verletzung. Um die gebrochene Iris und weitere Schäden zu beheben, entfernt der Augenchirurg den Fremdkörper. Er stellt die inneren Strukturen wieder her und verschließt die Wunde operativ. Ein Breitbandantibiotikum verhindert nach der Behandlung Entzündungen und Infektion. |
Sonderfall: gebrochene Iris durch Kolobom
Bei einem Kolobom handelt es sich um eine Lücke im Gewebe. Sie entsteht durch eine Operation oder eine Verletzung. In seltenen Fällen ist das Iriskolobom angeboren. Je nach Ursache tritt es auf einer oder auf beiden Seiten auf.
Bei einer angeborenen Lücke in der Iris handelt es sich um eine Fehlbildung. Sie entsteht durch den unzureichenden Verschluss Ihrer fetalen Augenbecherspalte bei der Entwicklung des Auges im Embryonalstadium. Auch Erbkrankheiten, Mutationen der Gene und Medikamente führen im Laufe der Schwangerschaft zur Ausprägung des Spalts. Fehlt die Linse fast vollständig, sprechen Ärzte von Aniridie. Hierbei handelt es sich um eine angeborene Unterentwicklung der Iris.
Tritt das Kolobom später auf, liegt das entweder an den Folgen einer Augenoperation oder einem Unfall. Nach einer Glaukom-Operation zeigt sich die gebrochene Iris im oberen Bereich des Auges. Bei Unfällen verursacht ein Abriss der Regenbogenhaut die fehlerhafte Erscheinung.
Welche Folgen hat eine gebrochene Iris?
Die Iris reguliert den Lichteinfall im Auge. Dies geschieht mit zwei Muskeln. Eine gebrochene Iris führt zu einer unzureichenden Steuerung der Pupillenweite. Durch das vergrößerte Sehloch dringt mehr Streulicht ein. In der Folge reagieren die Augen empfindlicher auf Blendung.
Kam es zu einem Abriss der Iris, entsteht eine entrundete Pupille. Liegt die Verletzung im unteren Bereich, sehen Sie Doppelbilder. Das liegt daran, dass sich eine Art zweite Pupille bildet, die das Oberlid nicht abdeckt. Wie stark die Beeinträchtigung ist, entscheiden
- Schwere und
- Ausprägung
des Iriskoloboms.
Achtung: Ein kosmetischer Nebeneffekt zeigt sich durch das unnatürliche Aussehen Ihrer Augen. Für Betroffene führt das häufig zu einer psychischen Belastung.
Welche Möglichkeiten bestehen, um die gebrochene Iris zu reparieren?
Eine einfache Lösung, um die Blendempfindlichkeit zu verringern, ist eine Lichtschutzbrille (Kantenfilterbrille). Sie verbessert das Kontrastsehen und lindert die Blendung.
Um die gebrochene Iris optisch auszugleichen, gibt es irisbedruckte oder irisbemalte Kontaktlinsen. Diese bieten eine kosmetische Korrektur und verringern bei Bedarf die Blendung. Die optischen Sehhilfen weisen eine Iriszeichnung sowie eine Pupillenöffnung auf. Beim Tragen bilden sie eine neue Blende. Die ursprüngliche Funktion der Regulierung des Lichteinfalles übernehmen die Linsen nicht. Hersteller passen diese individuell an Farbe und Größe Ihrer Iris an. Modelle mit integrierter Pupille verhindern Doppelbilder. Bei Bedarf erhalten Sie die optischen Erzeugnisse mit Stärke.
Eine weitere Möglichkeit, die gebrochene Iris zu beheben, ist eine Operation. Bei der der Augenchirurg ein Irisimplantat oder eine künstliche Irislinse einsetzt. Die Behandlung ähnelt der Katarakt-OP, bei der der Mediziner die alte Linse entfernt und eine neue eingliedert. In diesem Fall handelt es sich um eine künstliche Augenlinse mit Irisbemalung. Optional setzt der Arzt faltbare Irisimplantate oder künstliches Gewebe aus Silikon ins Auge ein.
Quellen:
- https://www.augenaerzte-aarau.ch/perforierende-augenverletzung/
- https://www.polytech-domilens.de/patient/unfallverletzung/
- https://www.optik-akademie.com/deu/info-portal/augenoptik/augenerkrankungen/iriskolobom/grundlagen-iriskolobom.html
- https://medlexi.de/Kolobom
- https://www.aumedo.de/iris/
- https://www.optik-akademie.com/deu/info-portal/augenoptik/augenerkrankungen/aniridie.html